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Barrieren und Förderfaktoren von Inklusion

Eine Studie erhellt einige Zusammenhänge


Inklusion und Teilhabe von Einzelpersonen und Gruppen lassen sich in der Gesellschaft fördern, sie können aber auch behindert oder gar verhindert werden. Eine qualitativ-empirische Studie des Sozialwerks der Heilsarmee Schweiz erforschte 2018 in der Deutsch- und Westschweiz Förderfaktoren und Barrieren, die beim Einbezug verschiedener Zielgruppen (z.B. Kinder, Asylsuchende, von Armut Betroffene, Menschen mit Beeinträchtigung, Obdachlose, Betagte) in Kirchen, Institution und schließlich in der Gesellschaft vorherrschen. Die Projekt- und Forschungsleitung lag bei Dr. Oliver Merz, dem Gründer und Leiter des "Institut Inklusiv".

Die Ergebnisse der Studie lassen sich anhand der auffälligsten Förderfaktoren von Inklusion und Teilhabe wie folgt zusammenfassen:

"Eine inklusive (Betriebs-)Kultur ist der wichtigste Faktor, um Inklusion in den Standorten der Deutsch- und Westschweiz zu fördern. Von grundlegender Bedeutung ist eine reflektierte inklusive Haltung sowie das Vorhandensein von Empathie und Sensibilität bei den Mitarbeitenden. Dazu bedarf es den Willen und die Bereitschaft aller Mitarbeitenden und Beteiligten, den Weg der Inklusion trotz allen Herausforderungen zu gehen. In der praktischen Umsetzung sind vor allem Flexibilität, Kreativität und Innovation erforderlich" (Sozialwerk der Heilsarmee Schweiz 2018:2).

Neben Barrieren und Förderfaktoren wurden auch regionale Unterschiede und mögliche Grenzen bei der Inklusion und Teilhabe entdeckt.

Die Studie ortet das größte Potenzial innerhalb der Organisation, um Inklusion und Teilhabe zu fördern, unter anderem

  • in der Orientierung an Inklusion und Diversität auf allen Stufen der Organisation und Mitarbeitenden,
  • in der Erarbeitung von Überzeugungen sowie Schärfung der Haltung,
  • in der verbesserten und systematisierten Zusammenarbeit von Institutionen und Kirchen
  • sowie in der ganzheitlichen Zugänglichkeit der Kirchen und Institutionen zur Gesellschaft hin und der entsprechenden Einflussnahme auf dieselbe durch Öffnung der Kirchen und Institutionen selbst und einem verstärkten Lobbying (:4).

Viele Ergebnisse der Studie lassen sich auch auf andere Kontexte übertragen. Im Summary zum Schlussbericht werden die Resultate der Studie zusammengefasst. Im Schlussbericht selbst sind diese ausführlicher beschrieben und mit Umsetzungsempfehlungen angereichert.

Hier erhalten Sie weitere Informationen zur Studie und können das Summary des Schlussberichts herunterladen. Interessierte erhalten auf Anfrage beim Sozialwerk der Heilsarmee Schweiz den ausführlichen Schlussbericht zur Erhebung. 

 

Quellen:

Sozialwerk der Heilsarmee Schweiz 2018. Dazugehören – Dokumentation einer empirischen Erhebung an ausgewählten Standorten und Korps in der Schweiz. Summary des Schlussberichts online im Internet: https://info.heilsarmee.ch/content/dazugehören-–-die-heilsarmee-fördert-inklusion-und-teilhabe-0 [Abrufdatum: 08.02.2023].

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