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"Zmitztdrin" – Lehrmittel mit Dokumentarfilm zu Inklusion in der Kirche

Eine Anstiftung zu mehr Inklusion in den Kirchen der Schweiz


Das Institut Inklusiv und der Verein Glaube und Behinderung verbindet die Vision einer inklusiven Kirche. Mit dem Projekt "Zmitztdrin" wollen sie dazu beitragen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen mit ihren Begabungen und Möglichkeiten wahrgenommen und darin gefördert werden, Verantwortung übernehmen und aktiv am Leben der Kirche teilhaben können.

Weshalb es das Projekt braucht


In der Schweiz leben gemäss Bundesamt für Statistik 1.7 Mio. Menschen mit Beeinträchtigung. Das sind 20 % der Bevölkerung. Trotzdem sind Menschen mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft nicht oder zu wenig präsent und trotz gesetzlicher Grundlagen mangelt es auch nach Aussagen des UNO-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderung immer noch an der Umsetzung. Forschung und Erfahrung zeigen, dass Menschen mit Beeinträchtigung auch in manchen Kirchen mit der Akzeptanz ihrer Lebensumstände und mit Problemen bei der Teilhabe kämpfen. Neben praktischen Herausforderungen wie beispielsweise architektonische Barrieren erschweren auch einseitige Heilungstheologien, Vorurteile, Vorbehalte und Weiteres einen besseren Einbezug im kirchlichen Alltag.

Das Projekt "Zmitztdrin" besteht aus zwei Hauptprodukten:

Dokumentarfilm mit Lebensgeschichten und Statements


Der Dokumentarfilm ist sowohl ein eigenständiges Produkt als auch ein substanzieller Teil des Lehrmittels. Er beinhaltet Beispiele gelungener Inklusion und Teilhabe in landes- und freikirchlichen Gemeinden und zeigt auch transparent die Herausforderungen auf dem Weg dazu. Im Fokus stehen Menschen mit Beeinträchtigungen. Aber auch Menschen im Umfeld wie Eltern, Geschwister, Grosseltern, Freundinnen und Freunde, Pfarrpersonen, Katechetinnen und Katecheten berichten von ihren Erfahrungen. Dies im Wissen, dass es Grenzen gibt und je nach Art der Beeinträchtigung passende Formen gefunden werden müssen. Die Geschichten sind ineinander verwoben und werden ergänzt mit Stimmen von Fachleuten.

Lehrmittel für den kirchlichen Unterricht sowie für Jugendgruppen


Ziel ist es, die Einstellung der Schülerinnen und Schüler gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung zu verändern und die Motivation zu wecken, sich für deren Inklusion in ihrer Kirche einzusetzen. Die Porträts aus dem Dokumentarfilm werden didaktisch in vertiefende Arbeitsmaterialien aufbereitet. Auf diese Weise trägt der Einsatz dieses Lehrmittels dazu bei, dass Kinder im kirchlichen Unterricht früh für das Anliegen der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung sensibilisiert werden.Die Lernmaterialien sind so angelegt, dass die Kinder an ihren eigenen Erfahrungen anknüpfen können. So wird der lebensweltliche Bezug ganz besonders beim Einstieg in die jeweilige Lektion geschaffen. Immer wieder wird danach der Fokus explizit auf das Gemeinsame und Verbindende von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gelegt. Es wird dazu angeregt, Menschen mit Beeinträchtigung (am besten aus der eigenen Kirche) in den Unterricht einzuladen.

Zeitplan

In den vergangenen Monaten fand die Auswahl der Protagonistinnen und Protagonisten für den Film statt. Die Dreharbeiten für den Film sind angelaufen. Anschliessend folgt die Postproduktion des Films sowie die Erarbeitung des Lehrmittels mit dem Ziel, die beiden Produkte bis Ende 2023 oder Anfang 2024 publizieren zu können.

Vertrieb


Der Film und die Unterrichtsmaterialien werden ausschliesslich über eine eigene Website online angeboten.

Finanzierung


Die Finanzierung erfolgt durch Spenden und Zuwendungen von Stiftungen und dergleichen.

Für weitere Informationen siehe die Projektwebsite

Foto: Dreh für den Dokumentarfilm, © Jonathan Hess von Moving water, 2023.

 

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